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Fast jeder hat schon einmal die Erfahrung in der Schule machen können, ein Präparat wie z.B. eine Zwiebel in einem Hellfeldmikroskop anschauen zu können. In dem Fall wird die Zwiebel mit Licht durchleuchtet, sodass man einfach die Zellwände und auch den Zellkern im Inneren der Zelle als dunkle Strukturen vor einem hellen Hintergrund sehen kann.


Was ist eigentlich Dunkelfeldmikroskopie?

In der Dunkelfeldmikroskopie werden die Objekte nicht durchleuchtet, sondern über einen Kondensor seitlich angestrahlt. Dadurch erscheint der Hintergrund schwarz/ dunkel, aber die Objekte heben sich leuchtend davor ab. So können Strukturen und Phänomene sichtbar gemacht werden die im Hellfeldmikroskop verborgen bleiben oder durch Färben und Fixieren verändert werden. Selbst durchsichtige Strukturen mit nur geringem Kontrast werden im Dunkelfeldmikroskop hell leuchtend und kontrastreich dargestellt ohne sie vorher anfärben zu müssen.

Bis in die 1930er Jahre war die Dunkelfeldmikroskopie das einzige Verfahren zur Darstellung von verstärkten Kontrasten in ungefärbten Präparaten, insbesondere zum Nachweis von Erregern, wie z.B. dem Syphilis Erreger Treponema pallidum. In der heutigen Dunkelfeld-Diagnostik wird ein Tropfen venöses Blut aus dem Finger oder dem Ohr entnommen und auf einem Objektträger mikroskopisch untersucht. Dabei wird das Blut in unterschiedlichen Vergrößerungen bis hin zur 1.250-fachen Vergrößerung untersucht. Das bedeutet das auch extrem kleine Strukturen ab 1 µm deutlich erkennbar werden. Allein ein Tropfen des Blutes reicht aus um einen Eindruck über Gesundheitszustand und mögliche Krankheitsrisiken zu gewinnen.

Dunkelfeldmikroskopie in der Borreliose-Diagnostik

Der Nachweis einer aktiven Borreliose ist unter Borreliose-Ärzten bekannt als der Fluch der Labordiagnostik. Der Nachteil der gängigen Laboruntersuchungen wie z.B. Elisa, Westernblot, Lymphozytentransformationstest (LTT) ist, dass der Erfolg dieser Untersuchungen von einem funktionierenden Immunsystem abhängt. Selbst der LTT, welcher unter Fachkreisen als der sensitivste Labortest gilt, kann insbesondere bei chronischen Borreliosen negativ ausfallen. Ein falsch negatives Ergebnis führt daher nicht selten zu der Gabe von Psychopharmaka und/oder symptombezogener Medikamente und lässt einen kranken, missverstandenen Patienten zurück.

Mehr und mehr Therapeuten wenden sich daher der Dunkelfeldmikroskopie zu, die bis heute dem Nachweis von schlecht anfärbbaren Bakterien wie z.B. spirochaetaler Formen des Syphilis-Erregers Treponema pallidum dient. Heutzutage erfolgt eine Infektion mit diesem Spirochaet in unseren Breitengraden nur höchst selten, dafür findet man vermehrt die ebenfalls spirochaetale Form der Borreliose-Erreger. Ein Vorteil der Dunkelfeld-Diagnostik ist, dass dies wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) eine direkte Form des Erregernachweises ist, und nicht abhängig von einem aktiven Immunsystem ist. Direkt zum Zeitpunkt der Infektion sind die Spirochaeten an der Einstichstelle sichtbar nachweisbar und bedürfen nicht erst einer Wartezeit von ca. 6 Wochen um eine Immunreaktion abzuwarten.

Als Erkennungsmerkmal der Spirochaeten/ Borrelien dient dabei die korkenzieherförmige Windung, die es den Erregern ermöglicht, sich charakteristisch um die Längsachse zu rotieren. Ein weiterer Vorteil dieser Borreliose-Diagnostik besteht in der Therapie-Verlaufskontrolle, welche Rückschlüsse auf Erfolg bzw. Misserfolg ziehen lässt. Dabei wird neben der Anzahl der Spirochaeten auch auf die Größe, Form und Dicke der Bakterien geachtet, auf das Vorkommen von Biofilmen, sowie auch auf die Körpereigene Immunität.